Bayer muss 80 Millionen Dollar an Monsanto-Kläger zahlen

San Francisco, 28.03.19: Das ist eine dicke Pleite für Bayer im großen Monsanto-Prozess: Der Agrarchemie- und Pharmakonzern muss zahlen!

Die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco urteilte, dass Monsanto für Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat haftbar ist und jetzt dem 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman Schadensersatz zahlen soll - und das in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar.

In der vergangenen Woche war die Jury bereits einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass Roundup als wesentlicher Faktor für die Lymphdrüsenkrebserkrankung Hardemans einzustufen sei.

Jetzt ging es um die Haftungsfrage und die Höhe der Entschädigung.

Die Summe setzt sich zusammen aus 5,3 Millionen Dollar an regulärem Schadenersatz und 75 Millionen an sogenanntem Strafschadenersatz, der im US-Recht zusätzlich verhängt werden kann.

Bayer zeigt sich enttäuscht und will dieses Urteil so nicht akzeptieren.

Der Konzern kündigte an, Berufung einzulegen.

Dort ist man ist immer noch davon überzeugt, dass ihre glyphosatbasierten Produkte nicht krebserregend seien.

Das Urteil habe keinen Einfluss auf zukünftige Fälle - jedes Verfahren sei auf Basis der jeweiligen Umstände gesondert zu betrachten.

Trotzdem: dem Konzern steht eine ungemütliche Zeit bevor.

Bis Ende Januar wurden Monsanto in den USA glyphosatbezogene Klagen von etwa 11 200 Klägern zugestellt.